
Die Operation
Die Hüftgelenkstotaloperation wird in unserer Klinik in der Regel minimalinvasiv durchgeführt („Röttinger-Zugang“), dabei werden die Muskeln nicht mehr abgelöst, sondern nur noch zur Seite geschoben.
Gibt es Risiken?
Wir verwenden seit 2007 standardmäßig den minimal invasiven Zugang (OCM-Zugang nach Röttinger). Komplikationen sind zwar selten, aber wie bei jeder anderen Operation auch, nicht völlig ausgeschlossen.
Hin und wieder treten Blutergüsse, Thrombosen und sehr selten Luxationen auf.
Primäre Implantatinfektionen konnten durch intensive Prophylaxe, u.a. die Reinraumtechnik (s.o.) in den letzten Jahren zu beinahe 100% verhindert werden. Dieses hervorragende Qualitätskriterium kann auch in unserer Qualitätsstatistik eingesehen werden (www.baq-bayern.de)
Dadurch konnte der operative Blutverlust, die Schmerzen nach der Operation die Häufigkeit von Luxationen deutlich verringert werden, die raschere Mobilisierbarkeit der Patienten ist in der Regel gegeben.
Minimalinvasive Implantation der Hüftendoprothese
Warum minimal invasiv?
Beim minimal invasiven Zugang wird über einen kleinen Hautschnitt von circa acht bis zehn Zentimetern operiert. Bei den herkömmlichen traditionellen Schnitten sind fünfzehn bis zwanzig Zentimeter üblich. Die Muskeln werden beim minimal invasiven Zugang mit stumpfen Instrumenten gespreizt und gedehnt, so dass der Operateur durch eine natürliche Muskellücke hindurchgreifen kann. Eine gute Sicht erhält er durch die passive Bewegung des Beins während der Operation.
Durch ein gezieltes Strecken, Beugen, Drehen und Spreizen lassen sich abwechselnd Hüftkopf und Hüftpfanne ins Blickfeld rücken. Die Operation liefert also nicht nur ein besseres kosmetisches Ergebnis, sondern schont auch die Weichteile. Das hat einige Vorteile.
Die kräftigen Muskeln an Po und Hüfte vermitteln nicht nur die Bewegungen, sondern stabilisieren auch das Hüftgelenk und gleichen Schwankungen beim Gehen aus. Werden sie während der Operation geschont, können sie alsbald nach dem Eingriff wieder benutzt und belastet werden. Dies ist bei den traditionellen Operationsverfahren nicht der Fall. Hier werden einzelne Muskeln oder Sehnen abgetrennt oder eingekerbt, um freie Sicht auf das Operationsgebiet zu haben. Sie müssen nach dem An- oder Zusammennähen erst wieder heilen, was in den ersten postoperativen Tagen einen Funktionsverlust verursacht, die physiotherapeutischen Übungen einschränkt und Zeit kostet. Die minimale Op-Methode ist nicht möglich bei:
- extremen anatomischen Veränderungen von Pfanne und Schaft
- sehr großem Übergewicht : BMI > 35
Die Vorteile des minimal invasiven Zugangs auf einen Blick:
- Kleinerer Hautschnitt, besseres kosmetisches Ergebnis
- Geringerer Blutverlust
- Weniger Schmerzen, weniger Schmerzmittel
- Weniger Bewegungseinschränkungen
- Höhere Belastbarkeit, schnellere Mobilisation
- Schnellere Rehabilitation
- Schnellere Rückkehr in den Alltag
